Mittwoch, 15. Januar 2014

Kupfer oder: man muss nur Geduld haben

Manche Dinge, die mir so begegnen, entsprechen nicht gerade dem Geschmack der breiten Masse, sprechen mich aber an, weil das Material und die Form so schön zusammengehen oder weil die Farbe besonders ist - und hüpfen in meinen Sammelbeutel. Danach kann es passieren, dass eine lange Weile nichts geschieht.

Eines Nachmittags dann flüstert mir ein boshafter kleiner Kobold ins Ohr: "Nein, du gehst jetzt nicht runter und räumst die Wäsche aus der Maschine, du willst dekoriiiiieren!"

Nun haben sich trendgemäß die Kupfertöne dieses Haushalts zusammengefunden und funkeln und glänzen das Januargrau hinweg. 



Kennt ihr das auch? Dekogerümpel herumschieben ist wie eine heiße Tasse Kaffee am Morgen. Bin dann mal im Waschkeller!

Freitag, 3. Januar 2014

hand made - eine Verbeugung vor den unbekannten Meisterinnen

Selbst gemacht, und das bevorzugt unter Verwendung alter Materialien oder Gegenstände, ist mein Ding, wie manche wissen.

Wetter und Jahreszeit laden dazu ein, die seltenen Mußestunden kreativ zu verbringen, und dann kommen Experimente wie dieses heraus: ein kleiner Bierdermeier muss so manches aushalten.


Als ich das Ergebnis unzufrieden anstarrte und überlegte, ob man Fähigkeiten wie Stickenkönnen auch hochladen kann (scheitert am fehlenden USB hub in meinem Kopf), kamen mir die unglaublichen Stücke in den Sinn, die auf meinen Streifzügen erfürchtig eingesammelt meist im Schrank schlummern.
Ein paar Beispiele muss ich euch zeigen, schon um den bewundernswerten Fähigkeiten (und der Geduld(!)) der Meisterinnen zu huldigen, die solches mit Liebe und Mühe und wahrscheinlich wunden Fingern in unzähligen Stunden zustande gebracht haben.



Meine weise Oma Grete hatte einige schlaue Sprüche drauf, unter anderem "Soll die Decke lange halten, leg sie in die alten Falten.", "Lange Fädchen, faules Mädchen" (habe ich gehasst) und "eine Stickerei muss von hinten so sauber wie von vorne aussehen" (nahe am Unmöglichen).

Ich versichere euch, bei all den gezeigten Teilen treffen diese Weisheiten voll und ganz zu.



Sind die Farben nicht mehr als modern, wenn auch das Monogramm diese Tischdecke sie als Stück aus dem Art Deco ausweist? Die Decke ist sehr groß, und nicht nur, dass hier hunderte von identischen Pünktchen wie mit dem Lineal gemessen aufgereiht sind (wohlgemerkt ohne dass Spuren von Markierungen oder Schablonen da wären), auch die viele Meter lange Spitze ist Handarbeit.


Bei diesem Vögelchen ist es die unglaubliche Exaktheit, mit der ein winziges Stückchen Stoff generationenlang zum Vögelchen gebannt Betten verschönert.

Also ein Hoch auf all die anonymen Künstlerinnen, die solche Schönheiten geschaffen haben.
Gibt es bei euch auch solche heimlichen Kunstwerke?

Einen gemütlichen Regenabend wünscht
Anja